Hingabe zu Detail & Original
Aufwändige Restaurierungen an antiken Streichinstrumenten bilden einen Schwerpunkt meiner Arbeit. Sanfte Schonung und Achtung der Originalsubstanz sind natürliches Leitbild und verlangen eine sorgfältige Abwägung von funktionalem, ästhetischem und konservatorischem Aspekt.
Schritte einer Restaurierung
Einzelne Schritte einer komplexen Restaurierung greifen oft ineinander und können u.a. sein:
- Reinigung der Lackoberfläche und Abnahme von (störenden) Retuschen
- Negativ- und Positivabgüsse der Wölbungen von Decke und Boden, sowie anderer Teile
- Intervention an den Wölbungsflächen durch Korrekturen im Abguss
- Sanierung alter Risse durch Reinigung, Leimung und Füllung
- Erneuerung alter oder Einfügen neuer Futterflächen, bspw. Doppelungen der Ränder, Stimmfutter oder Fütterungen an den Aufleimflächen
- Ergänzung fehlender oder stark beschädigter Holzteile, bspw. am Umriss oder den Einlagen
- Lack- oder Mediumfüllungen an leichteren Beschädigungen
- Einschäften und Setzen eines neuen Halses
- Retuschen an der Lackoberfläche und den sanierten Bereichen


Rückversetzung in authentischen Spielzustand
Erweitertes Konzept einer Restaurierung – bei historischen Instrumenten mit guter Substanz – kann eine Rückversetzung in einen authentischen Spielzustand sein. Dabei wird das Instrument nicht nur strukturell saniert, sondern funktional in eine, für dessen Epoche adäquate Einrichtung geführt. Diese Intervention, die den Bassbalken, die gesamte Aufrissgeometrie des Instruments und die Monturteile betrifft, ist umfangreich und verlangt große Hingabe und beidseitiges Vertrauen. Erfolg verspricht sie, wenn musikhistorische, spieltechnische und instrumentenspezifische Komponente zusammen betrachtet werden.
Bei Rückbau-Projekten folge ich keinem Standard-Rezept; es kann genau so wenig zum Erfolg führen wie im Neubau. Eine Einordnung in den musikhistorischen und spieltechnischen Kontext ist erste Orientierung für die Überlegungen. Studium der Quellenlage und, so möglich, original erhaltener Vergleichsinstrumente oder Teilen davon, oft im Austausch mit Sammlungen, Museen oder Kollegen, lenken die Parameter weiter. Geigenbauerisches Feingefühl für das eine spezifische Instrument und seinen Zustand, seine Eigenart bestimmen dann aber erst im Detail, was möglich und sinnvoll ist. Dies sehe ich als unerlässlich, da kein Vergleichinstrument ein Original des rückzuführenden Instruments sein kann.

Projekt im Schaufenster
Jacob Stainer, „ex William-Corbett“: Rückversetzung in einen authentischen Spielzustand
Bei Restaurierungen bin ich gerne mit Ihnen in kontinuierlichem Austausch. Zu Details der spieltechnischen Ausgestaltung und klanglichen Vorstellungen berücksichtige ich gerne Ihre Wünsche.
Sämtliche Arbeiten und Interventionen werden dokumentiert und auf Wunsch in einem Bericht zusammengefasst.
Kontaktieren Sie mich gerne für ein unverbindliches Informationsgespräch und eine Erstansicht Ihres Instruments.












